Archiv der Kategorie: Wochenkolumne – Unsere Hunde und Wir

Eine Zusammenfassung meiner Woche als Hundetrainerin und private Hundebesitzerin, was mich bewegt, interessiert, animiert und motiviert.

Unsere Hunde und Wir – Woche 36/2024

Meine Hündin, ein Beagle, ist aktuell 1 1/2 Jahre alt. Sie ist also körperlich schon erwachsen, aber geistig noch weit davon entfernt. Diesen Urlaub musste ich das deutlich erkennen. Wir sind leidenschaftliche Camper und bleiben kaum länger als 2 Nächte an einem Ort. Alles was man zu Fuß von da erkunden kann, ist erledigt und wir reisen weiter. Am Strand liegen oder am Camper nichts tun, ist für mich eigentlich ein Strafe. Ich will Land und Leute kennenlernen. Ich brauche Bewegung und wechselnde Eindrücke.

Unser und auch das Hirn des Hundes muss Zeit haben, gemachte Eindrücke zu verarbeiten. Je älter der Hund, desto mehr Eindrücke hat er irgendwann schon einmal gemacht und braucht dann nicht mehr so lange, um damit umzugehen. Je jünger, desto länger braucht er also, um die Eindrücke zu verarbeiten. Und dann gibt es die Hunde, die schon recht schnell filtern können, was wirklich interessant ist und jene, wie eben meine, die jeden Eindruck aufsaugen und verarbeiten wollen/ müssen. Sie brauchen einfach Zeit, um zu lernen, was man übergehen kann.

Zu Hause bekommt man Routine. Man geht täglich Gassi und irgendwann wiederholen sich die Strecken und damit auch die meisten Eindrücke. Damit lernt der Hund schnell, wo er sich entspannt auch mal gehen lassen kann und wo er aufpassen muss. Im Urlaub allerdings ist alles neu. Nun ist mein Beaglemädchen an allem interessiert, kein Mensch, kein Hund, kein Grashalm kann uns passieren, ohne daß man davon Notiz nehmen muss. Und so war es, daß wir manchmal schon nach einer kurzen, und ich meine kurze Morgenrunde, eigentlich schon genug Eindrücke für den ganzen Tag gesammelt hatten. Schon eine halbe Stunde war für sie eine geistige Weltreise. Und der Wind an der See tat sein übriges. Teilweise war sie richtig kirre, wenn es stark windete. Einzig ihr Schlafplatz im Camper, der inzwischen zur Sicherheitszone geworden ist, brachte sie runter, wenn ich mit drin lag. Nun könnt ihr Euch denken, daß man bei 30 Grad nicht so gerne stundenlang im Camper liegt. Aber auf der Wiese im Schatten davor, war eben schon wieder so viel los. Die vielen Leute die auf dem Platz zur Sanitäranlage laufen, die Nachbarn die sich nur auf ihrem Stuhl beim Lesen bewegten, der Schmetterling der vorbeiflog usw. Ich könnte unendlich aufzählen, was sie dazu brachte, die Augen nie zu schließen und wenigstens zu dösen. Je mehr solche Eindrücke sie aufnahm, desto weniger adäquat konnte sie mit schweren Situationen umgehen. Konnte sie am morgen noch an einem Hund ohne einen Ton vorbeigehen, wurde er mittags schon angebellt. Sie konnte eben nicht mehr ruhig und gelassen bleiben, weil sie innerlich schon kochte. Nicht von dem Hund, sondern von Allem. Aber woher kommt das? Ihr habt es vielleicht schon rausgelesen, aber geschlafen, hat sie nur zu „erzwungenen“ Zeiten. Wir haben gemeinsam Mittagsruhe oder Nachtruhe gehalten. Im Schlaf verarbeitet unser Hund alles, was er so erfahren hat. Zu wenig Schlaf bedeutet zu wenig Zeit zum verarbeiten. Wie bei einem Drucker stehen also die Daten in Schlange, um gedruckt, in unserem Fall verarbeitet zu werden. Bei uns ist es ähnlich. Noch vor dem Urlaub, von der Arbeit und allem was so unser Leben begleitet geschafft, sind wir schneller in Rage, wenn zB. ein Auto vor uns unangemessen fährt und tun das lautstark kund. Nach dem Urlaub, wenn unser Körper genug Zeit hatte, wieder auf Null zu fahren, können wir darüber nur lächeln. Gestresst und mit zu wenig Schlaf, können wir nervlich viel weniger aushalten, als entspannt und ausgeschlafen.

Wie kann ich das dem Hund beibringen? Was ändern?

Ich habe den Urlaub vorerst abgebrochen. Nach 9 Tagen sind wir wieder heim gefahren. Im Urlaub selbst habe ich einen Tag etwas unternommen und am nächsten absolute Ruhe versucht. Je nach Umgebung kann das schon helfen. Ist man beispielsweise in einer Ferienwohnung, kann man den Hund so aus der Umwelt holen, daß er sehr viel schneller zur Ruhe kommt. Beim Camping wird da viel mehr verlangt und es ist viel schwerer, ihn dort zu separieren. Also ab nach Hause und erstmal wieder entspannen. Den restlichen Urlaub machen wir von zu Hause aus Kurzausflüge. So hat Lana Zeit, sich daheim wieder zu entspannen und ausreichend zu schlafen. Mit der Zeit und vielen kurzen Campingversuchen, wird sie lernen, wann und wo es sinnvoll ist zur Ruhe zu kommen. Das braucht Zeit, beim Einen mehr, beim Anderen weniger.

Falls ihr denkt, na dann lauf halt solange, bis der Hund müde ist. Das ist absoluter Quatsch. Je hibbeliger, unaufmerksamer, wegen der vielen Eindrücke überforderter der Hund mit jedem gelaufenen Meter wird, desto mehr zieht er an der Leine, bellt usw. Er ist so drüber, daß er sich nicht mehr konzentrieren kann. Nicht will! Er kann es einfach nicht! Somit habt ihr bei Zeiten keine Lust mehr, weil Euch die Kraft im Arm ausgeht. Das ständige Ziehen und Bellen geht Euch an die Nerven und auch ihr könnt dem Hund gegenüber nicht mehr gelassen reagieren. Etwas das er aber braucht. Führung! Sicherheit! Adäquates Vorleben! Und Spaß nicht zu vergessen. Das ist ein Kreislauf, der nicht aufzuhalten ist. Also Abbruch, besser planen und immer den Entwicklungsstand des Hundes beachten. Dann wird auch der Urlaub schön :-).

Genießt jede Minute mit Euren Vierbeinern und danke fürs Lesen!

Eure Katja

Unsere Hunde und Wir – Woche 02/2024

Das Jahr hat mit schnellen Schritten begonnen und schon viel ist in der Welt wieder passiert. Jeden Tag werden wir durch die Nachrichten wieder über die schlimmsten Neuigkeiten informiert. Wir machen uns Gedanken, Sorgen und Denken über unsere Zukunft nach. Und dann schaue ich in die Augen meines Hundes. Leben, Liebe, Neugier, Hunger auf mehr, kann ich dort entdecken und all die vielen negativen Gedanken sind weg. Ich glaube das Hunde in solch Fällen die besten Psychotherapeuten sind, wenn man in der Lage ist, sich darauf einzulassen. Sie selbst brauchen das aber auch. Wenn ich immer schlecht drauf bin, vielleicht meine Launen auch am Hund auslasse, dann wird es ein Ungleichgewicht geben. Der Hund wird immer verstörter, unsicherer, handlungseingeschränkt und in der Folge aggressiv oder unendlich träge und müde. Unser Sein ist in jeder Phase am Hund zu erkennen. Wir müssen nur hinschauen. Wir müssen lernen nicht nur uns, sondern auch unsere Umwelt wieder besser wahr zunehmen.

Hunde leben im Hier und Jetzt. Sie schauen keine Nachrichten, sie erleben nur, was unmittelbar um sie herum passiert. Unser Hund ist ein Spiegel seiner Umwelt. Wenn Sie das lesen, kommt Ihnen vielleicht der Gedanke, daß das Training eines Hundes nur so gut sein kann, wie er sich fühlt. Und so ist es auch. Fühlt er sich sicher, geborgen, ruhig und ausgeglichen, ist er auch in der Lage zu lernen. Uns Menschen ergeht es ebenso. Oder haben sie schonmal Vokabeln gelernt, während sie unter enormen Zeitdruck zum Bus gehetzt sind, weil sie zur Arbeit mussten?

Ich möchte das Jahr mit einer Übung starten. Beobachten Sie Ihren Hund doch einmal einen Tag aufmerksam. Sprechen Sie wenig mit ihm. Wir reden meistens alle viel zu viel Unnützes mit ihnen. Versuchen Sie sich auf ihn einzulassen. Und achten Sie gleichzeitig darauf, ob das was er macht, Ihnen gut tut und umgekehrt. Gefällt Ihrem Hund, was sie mit ihm machen? Schreiben Sie sich markante Dinge auf. Im Anschluss überlegen Sie, was davon kann man zum Positiven ändern. Falls Sie Fragen haben, ob man etwas ändern kann oder muss, dann scheuen Sie sich nicht, mich zu fragen. Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar. Schon Kleinigkeiten können die Welt bedeuten.

Haben Sie eine tolle Woche mit Ihrem Hund und danke, daß Sie meine Zeilen gelesen haben. Und nun ist Ihr Hund dran! Viel Spaß beim Beobachten und gemeinsamen Lernen.

Viele Grüße Ihre Katja

Unsere Hunde und Wir – Woche 11/2023

Kaum etwas ist so erfreulich, wie einen kleinen Welpen im Arm zu halten. Vor allem wenn er schläft. Darf ich vorstellen, Lana 8 Wochen.

Dieses hilflose kleine Wesen braucht unseren Schutz. Gerade noch bei der Mutter und einigen Geschwistern, ist er nun ganz allein und mit uns Fremden in eine unbekannte fremde Zukunft unterwegs. Müsste ich das erleben, wäre ich verunsichert. Wünschte mir eine Schulter zum anlehnen, vielleicht sogar eine Decke, unter die ich kriechen kann und unter der ich hervorluge, wenn mich die Neugier treibt. Ähnlich bei besonders gruseligen Filmen, wenn ich nicht hinschauen kann und mir ein Kissen vors Gesicht und die Ohren zu halte und hervorluge, ob die Szene schon vorbei ist. Nun fährt das Würmchen vielleicht das erste Mal Auto und ein Unwohlsein macht sich breit. Und nach einiger Zeit, oder auch Stunden, kommt es daheim an. Unser Heim. Da sind oft noch mehr Menschen und alle kommen ganz nah ran, tätscheln und bequatschen den Welpen. Und dieser denkt sich nur…puh, wo bin ich da hingeraten? Wäre es da nicht besser gewesen, erstmal einen oder 2 Tage nur wenige Menschen, Menschen mit denen er seine Zukunft verbringt, zu sehen und kennenzulernen? Ich würde sagen: “ Ja!“ Hat man allerdings eine große Familie, mit mehreren Kindern, wäre das Anschauen des Hundes mit eben all jenen vor dem Einzug, bei den Züchtern wünschenswert. Dann hat der Welpe nämlich noch den Rückenhalt der Mutter, um damit klar zu kommen und kennt alle schon, wenn er im neuen Heim ankommt.

Für uns ändert sich auch plötzlich alles! Alleine duschen? Alleine Zähne putzen? Wäsche waschen? Alleine aufs Klo? Fehlanzeige. Der Welpe kann ja noch nicht allein bleiben, weiß noch nicht, wo sein Platz ist. Nah dran ist oft das Sicherste. So wie bei mir, hat sichs Lana bei meinem kurzen Pipigang einfach in der Hose bequem gemacht. Ich schwöre, daß hat nur eine Sekunde gedauert und ich hatte nicht damit gerechnet. Alleinbleiben muss nun kleinschrittig und mühsam gelernt werden. Aber hier spielt auch das Alter des Welpen eine Rolle. Ich bekam Lana mit 8 Wochen. Sie ist deutlich anhänglicher als meine vorherigen Welpen, die ich beide mit 12 Wochen bekam. Die 4 Wochen sind ein solcher Entwicklungssprung, da sind sie schon so viel selbstsicherer, als Lana im Moment, da war auch der Klogang ohne Hund schneller gelernt.

Um Welpen zu beschäftigen werden alte Kinderspielzeuge mobilisiert. Auch wenn der Teddy erstmal etwas groß erscheint, schläft es sich doch sehr gut darauf. Und die einfachsten und besten Spielzeuge hat man im Haus. Da gibt es die übrigen Socken aus der Waschmaschine, die man einfach ineinander stülpt und beidseitig einen Knoten reinmacht, das Plastikei aus dem großen Osterkinderüberraschungsei, zu groß um es zu zerstören, aber toll um unkontrolliert durch die Wohnung gekickt zu werden oder eine leere kleine Plastikflasche aus der man Leckerlis rausholen kann. Egal was, Hundi ist jeweils nur kurz interessiert und findet, wie bei kleinen Kindern, gleich das Nächste, daß man prima anknabbern kann.

Lana ist noch so klein, daß es leichter fällt, sie im Arm zu halten, während sie einschläft und sie erst dann auf ihr Bett zu legen. Das dauert kaum 2 Minuten, aber danach schläft sie schon mal 1 – 2 Stunden entspannt. Legt man sie gleich in ihr Bett, dreht sie unter Umständen so richtig auf und bekommt sogar einen Wutanfall, weil sie sich eben nicht allein dort entspannen kann. Nicht jeder Welpe ist so, weiß ich es ja von meinen vorherigen. Aber Lana ist da recht speziell. Sie hat wenig bis keine Frustrationstoleranz und bildet sie sich etwas ein, muss es auch passieren, wenn ich auch nicht immer genau erkenne, was sie denn nun eigentlich jetzt gerade will – spricht ja noch nicht mit mir 🙂

Im Erkunden ihres Gartens ist sie schnell sehr mutig geworden. Jede Ecke, Lücke, Loch wird erkundet, durchschritten – jeden Zentimeter müssen wir sichern, damit sie nicht beim Nachbarn landet. Spannend sind die vielen Blumen, Sträucher und vor allem Blätter und Stöckchen, die überall rumliegen.

Ich wusste gar nicht, wie groß unser Spielplatz Garten ist und welch mächtiger Gegner der Garten beim Abruftraining sein kann. Vor der Haustür dagegen wartet die große weite Welt. Zu groß für einen 8 Wochen alten Welpen. Jeden Tag erkunden wir eine weitere kleine Ecke der Straße. In 2 Wochen haben wir etwa 200 Meter Umkreis erkundet und sind mit dem Auto etwas an den Waldrand gefahren, um Heimatfremde Umgebung zu üben.

All das ist für mich, trotz das ich schon lange Trainerin bin, wieder neu. Meine letzte Hündin war 16 Jahre alt. Eine Seele von Hund und perfekt in mein Leben integriert und angepasst. Bei meinen Kunden sehe ich die Welpen immer nur mal eine Stunde. Aber 24/7 ist einfach eine ganz andere Welt mit allen Höhen und Tiefen. Spannend, lehrreich, witzig, nervenaufreibend und auf jeden Fall jede Minute meines Lebens wert, es erleben zu dürfen! Liebe Hundefreunde, ich sage nicht einfach, daß ich Euch verstehe, wenn Euer Hund dies oder das macht. Ich weiß es ganz genau und glaubt mir, mir geht es genau wie Euch. Auch wenn ich weiß, wie man es macht, versucht mein Hund alles, wie auch Eurer, ob für ihn nicht doch mehr drin ist, als ich ihm zugestehe und damit muss auch ich jeden Tag um meinen Platz in unserer Lebensgemeinschaft kämpfen. Lana testet jeden Tag, aus welchem Holz ich geschnitzt bin und das noch, für einige Monate.

Bleibt gelassen! Bleibt entspannt!

Bis bald

Eure Katja

Unsere Hunde und Wir – Woche 45/2020

Warum springt mein Hund meinen Besuch immer an?

Tja, die Antwort ist so einfach…weil er es kann 🙂

Denken wir mal an den ersten Tag, an dem unser Welpe unsere Welt betreten hat. Hat er da jemanden angesprungen? Nein, wird bei den meisten die Antwort lauten und das ist auch normal. Denn da ist er neu, kennt niemanden, ist gerade seinem gewohnten Umfeld entrissen worden und weiß noch nicht, wo sein Platz in dieser neuen Welt ist. Er schaut sich das Ganze also erstmal aus sicherer Entfernung an. Wie sind seine neuen Menschen so, wie verhalten sie sich. Was darf ich und was nicht. Nach wenigen Tagen Eingewöhnung kommt die Oma zu Besuch. Und weil unser Hündchen ein neugieriges Kerlchen ist und die Oma so einladend „ach wo ist denn der Kleine?“ ruft, sich runterbeugt und die Arme in seine Richtung streckt, denkt er sich, ach da geh ich mal schauen, was die so für mich hat. Und siehe da, wenn er an ihr hochklettert, findet sie es toll, lacht und streichelt ihn. Und sofort lernt unser kleiner Welpe, Anspringen lohnt sich auch beim Menschen, denn das hat er auch bei seiner Mutter gemacht, nämlich um Futter zu erbetteln. Futter gibt es zwar nicht. Aber es kann ja noch werden :-). Und so versucht er es beim nächsten Besuch wieder. Er läuft entgegen, bekommt sofort einen liebevollen Blick, wird angesprochen und gestreichelt. Er lernt also, daß die fremden Leute nur wegen ihm vorbeikommen und sich ihm auch sofort zuwenden, wenn er um die Ecke kommt. Wenn es mal einer nicht sofort macht, springt er ihn an und sofort blickt die Person zu ihm…ein neuer Erfolg. Ihr seht schon, es braucht nicht viel, meinem Hund das Anspringen beizubringen.

Nun ist das ja nicht so einfach, dem Besuch mitzuteilen, daß sie den süßen kleinen Fratz, der da so unbeholfen auf sie zuwackelt nicht anzuschauen, zu streicheln oder anzusprechen, wenn sie durch die Tür treten. Aber genau das müssten alle machen. Erst, wenn die Menschen sich begrüßt haben, ist Zeit für die Vierbeiner. Würden wir das vom ersten Tag an alle so machen, würden die Hunde niemanden anspringen. Warum auch? Lohnt es sich doch nicht.

Auf der Straße bei einem Zusammentreffen mit einem Bekannten mit Hund ist es genau das Gleiche. Viele Menschen, und da nehme ich mich nicht aus, schauen automatisch zum Hund, denn viele springen einen an und da will man gewappnet sein. Ich muss mich richtig zwingen, es nur aus den Augenwinkeln zu tun. Das ist menschlich, fast schon ein Reflex. Eine unbewußte Handlung. Und das ist auch schon die erste Belohnung für das hundische Handeln. Manche sehen das, aus mir unerfindlichen Gründen, ja nicht besonders schlimm. Aber wie würden die das finden, wenn ich frontal auf sie zurenne, sie  anhüpfe und mich wie ein Äffchen an sie klammere, kräftig durch die Haare wuschel und einmal quer übers Gesicht lecke? Haben Sie gelacht? Ich finde die Vorstellung auch komisch, aber beim Hund lassen wir genau das zu…Warum?

Ich höre auch viele teils wirklich erfinderische Ausreden. Keine davon hat eine Daseinsberechtigung. Anspringen ist schlicht unhöflich und wird auch dadurch nicht schöner, weil es ein tapsiger, wuscheliger Welpe ist. Der kleine wuschelige Welpe wird vielleicht mal ein Königspudel und legt dem Besuch mit einem halben Jahr schon fast die Pfoten auf die Schultern beim Anspringen. Das weiß die Oma aber noch nicht. Ihr Kommentar wird dann sein: „Der ist aber unerzogen!“

Da sage ich aber einfach mal „Danke Oma, daß hast du gut gemacht!“

Na gut, alles kann man der Oma oder dem Besuch nicht in die Schuhe schieben, denn schließlich haben wir es ja erlaubt und wir sind Hundis erster Ansprechpartner, Vorbild in allen Lebenslagen und wir legen die Weichen, was er darf und was nicht.

Wenn man alles richtig machen will, kann man nur Fehler machen. Denn daraus lernt man bekanntlich. Nun ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Was tut man also jetzt dagegen. Und auch hier ist die Antwort denkbar einfach. Ab sofort ist der Hund bei jeder erdenklichen Begegnungssituation die Nummer 2. Er darf für eine sehr lange Zeit einfach nicht mehr selbst entscheiden, zu wem er geht. Man kann es dem Hund leider nicht erklären, nur immer wieder zeigen. Und erst sehr viele Wiederholungen festigen das gewünschte Verhalten. Er soll lernen, erst ich, dann er. Am Besten sichert man bewußte Begegnungen immer mit einer Leine. So hat man mehr Kontrolle. Sobald sich die Begrüßung erledigt hat, der Besuch in der Wohnung ist, kann man die Leine wieder abmachen. Meist haben die Hunde den Besuch dann schon aus der Ferne gerochen und eingeschätzt und sind nur noch mäßig an diesem interessiert. Kein Streß, eine dankbare Oma und ein ruhiger entspannter Hund sind ein lohnenswertes Ergebnis für dieses doch sehr langwierige Training. Wir nennen das Begrüßungsübung und lernen das schon in der ersten Stunde im Welpenkurs. Und jetzt, viel Spaß beim Üben!

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal.

Eure Katja

Unsere Hunde und Wir – Woche 52/2018

Das Jahr neigt sich den Ende zu und man denk, wo ist denn nur die Zeit geblieben. Aber erinnern wir uns zurück, was wir alles erlebt haben dieses Jahr. Wir zum Beispiel, hatten einen wunderschönen Urlaub an der Ostsee. Da wir das erste Mal in Polen waren, war es auch ein Abenteuer für uns und wir fühlten uns teils in die DDR Zeit zurückversetzt. Dort wird gebaut, das ist der Wahnsinn. Dort läuft aber auch die Zeit irgendwie ein wenig langsamer ab. Die Polen sind ein gemütliches Völkchen und sehr nett. Ihr Ruf eilt ihnen ja weit voraus und auch wir sind mit gemischten Gefühlen dorthin gefahren und haben uns gefragt, ob wir mit PKW zurückkommen. Die Sorge war unbegründet. Dort gab man sich viel Mühe mit der Sicherheit unseres Hab und Gut. Die Polen selbst lassen alles einfach draußen stehen, etwa Heizstrahler am Eiskaffee. Bei uns wäre das schon in der ersten Nacht weg :-). Für die Hunde war es ein freies Erlebnis. Überall konnte man problemlos die Hunde frei laufen lassen. Jagen sollte der Hund allerdings nicht. Wir hatten unsere eignen Wildschweine im Ort. Da war schon Vorsicht geboten. Aber auch die polnischen Hunde kamen uns dort ohne Herrchen entgegen. Anfangs ein komisches Gefühl, kamen sie doch bestens mit uns Touristen zurecht. In Polen wird kein Englisch oder Deutsch gesprochen. Die Hunde haben es da deutlich einfacher. Sie wussten immer, was der andere von Ihnen will. So eine Kommunikation ist schon toll….Ich kann jedem empfehlen sich Polen einmal anzuschauen. Vor allem mit Hund ist das Land eine Alternative, denn sie sind auch auf mehrere Hunde eingestellt und in Deutschland hat man mit 2 Hunden schon ein Problem.

Der Sommer dieses Jahr wird mir sicher in Erinnerung bleiben. Ich habe noch nie so wenig Rasen gemäht, wie in 2018. Noch nie so viel Wasser auf den Trainingsplatz geschleppt. Da wir nicht über einen Wasseranschluss verfügen, es nicht genug regnete, damit wir Wasser auffangen konnten und ich Angst hatte, das mir die vielen Pflanzen und Neuanpflanzungen eingehen, haben wir zeitweise täglich bis zu 70 Liter Wasser aufs Trainingsgelände gefahren. Die Wasseruhren liefen sicher dieses Jahr bei einigen Gärtnern und Hobbygärtnern heiß. Das Gute, für eine tolle Bräune brauchte man 2018 nicht in den Süden, die hatten wir schon im Mai. Da unser Trainingsgelände am Nordhang mit vielen Bäumen bestückt ist, hatte ich Glück mit dem Rasen. Einige mussten ja einen verbrannten Rasen in Kauf nehmen. Unserer sah tatsächlich größtenteils noch grün aus. Nur wachsen konnte er nicht 2018. Mein Glück 🙂

Unser größtes Projekt dieses Jahr, war der Bau einer Trainingshalle. Mit der dunkleren, nasseren Jahreszeit konnten wir sie nun schon ausgiebig testen und ich bin sehr glücklich, daß wir diesen Schritt gegangen sind. Auf diesem Wege möchte ich auch nochmal allen Helfern danken. Ohne Euch wäre es nicht möglich gewesen! Endlich wetterunabhängig trainieren und keine Stunden mehr absagen. Ein Luxus für unsere Branche.

Im Jahr 2019 soll nun endlich die Straße vorm Hundeplatz gebaut werden. Dies wird mit einigen Problemen für Euch einhergehen, denn es wird zeitweise nicht mehr möglich sein direkt bis zu uns zu fahren. Diesbezüglich bitte ich Euch um Geduld. Am Besten nehmt Ihr Kontakt mit mir auf, wo ihr am Besten das Auto abstellt. Aber in den paar Schritten zu Fuß bis zu mir, kann sich Euer Hund nochmal lösen. Es hat also auch etwas Gutes. Für alle die bisher an der Einfahrt mit dem Auto aufgesetzt sind, daß wird dann endlich behoben sein. Wir bekommen eine schöne breite Einfahrt von der Umgehung in die Bergstraße.

Ich werde nun noch ein wenig den Weihnachtsurlaub genießen, bereite die Veranstaltungen und Kurse für 2019 vor und zähle die Stunden bis zum Jahreswechsel. Für alle die ich am 31.12.18 zum Silvesterausflug nicht mehr sehe, rutscht gut rüber. Ich freue mich schon aufs Neue Jahr mit Euch.

Bis bald. Eure Katja Jähn

Unsere Hunde und Wir – Woche 30/2017

Urlaub – und was wird mit dem Hund?

Wir haben Urlaubszeit und jedes Jahr stellt sich für uns die Frage, wo soll es hingehen und was machen wir mit unserem Hund?

Nun, für mich gibt es nur bedingt Urlaub ohne Hund. Habe ich doch genau in meinem Urlaub endlich mal viel Zeit für meine Vierbeiner. Eine Flugreise würde ich keinem Hund für eine so kurze Zeit zumuten, man vergesse nicht die Quarantäne in einigen Ländern. Eine Ausnahme sind vielleicht die kleinen Hunde, die im Handgepäck mitreisen dürfen. Wenn ich aber so an mich denke, wie schrecklich ich den Start und die Landung finde, nein ich möchte das meinen Vierbeinern nicht zumuten. Für alle die das planen, man kann das nicht üben, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hund ein wenig den Stress zu nehmen. Eine Kundin hatte beispielsweise mit speziellen Keksen, die mit Bachblüten in entsprechender Mischung versehen waren, sehr große Erfolge erzielt. Aber ob das nun bei jedem Hund so wirkt? Oder waren es die Menschen, die in Urlaubsstimmung so viel Ruhe verströmt haben, daß es den Hund angesteckt hat?

Diejenigen unter uns, die nicht die Möglichkeit haben ihren Hund innerhalb der Familie oder bei Freunden unterzubringen, nutzen vielleicht Hundepensionen oder Tierheime. Und hier trennt sich ganz klar die Spreu vom Weizen. Aber wie finde ich nun heraus, welche Pension die Richtige ist für meinen geliebten Vierbeiner.

Eines ist auf jeden Fall sicher, umsonst bekommt man den Hund nirgends unter und wer glaubt für 10 Euro pro Tag kann die Hundepflegetante leben, wenn sie es offiziell macht, der träumt. Eine gute Pension betreut den Hund nämlich ganztägig – 24h! Das bedeutet er bekommt seinen Auslauf, vielleicht Auslauf mit Artgenossen, seine Ruhezeiten, seine Streicheleinheiten, Pflege und Futter usw. Wenn die Hundetante davon leben will, hat sie mehrere Hunde in Betreuung und die wollen ja genauso gut versorgt werden. Tja und da wir in Deutschland leben, kostet das nun mal Geld. Leider sind die meisten Menschen angestellt und haben keinen Einblick, was der liebe Staat so von uns Selbstständigen möchte. Was wir verdienen müssen, um unseren Lebensunterhalt erstmal am unteren Limit zu finanzieren. Somit machen Sie große Augen, wenn man einen adäquaten Preis für eine ordentliche Leistung verlangt. Und was mich am allermeisten ärgert, bei Jeans, Schuhen oder sonstigen Artikeln des Alltags, wird nicht gemosert! Da muss es das Samsung Galaxy 7 edge sein. Aber das das Teil mehr als 500 Euro kostet – ach egal, her damit. Aber für den Hund 300 Euro für den Urlaub in einem All-inclusiv-Hotel bezahlen – das geht nun wirklich nicht! Der eigene Urlaub kostete ja schon 2500 Euro, da bleibt für den armen Vierbeiner nichts übrig.

Merkt ihr den Hohn? Die unter uns die Kinder haben, sparen einfach ein Jahr länger, damit sie ihr Kind auch mitnehmen können. Da ist eben nicht jedes Jahr Urlaub im Ausland drin. Und sind unsere Hunde nicht vergleichbar? Haben wir nicht genau dieselbe Verantwortung für ihr Wohlbefinden, wie für unsere Kinder? Ist der Hund nicht ein selbständig denkendes und fühlendes Wesen? Ein Individuum, wie unsere Kinder? Würden wir unsere Kinder in einer x-beliebige Pension unterbringen, nur weil sie billig ist? Ich denke nicht!

Was muss ich also beachten, wenn ich meinen Hund in meiner Urlaubszeit gut unterbringen möchte. Schaut Euch die Pension genau an. Die Leiterin sollte eine entsprechende Ausbildung vorweisen. Denn jeder Hund ist anders und nur weil ich mal einen Hund hatte, kann ich nicht alle betreuen! Eine gute Pension wird Euch zeigen, wo Euer Vierbeiner den Urlaub verbringen wird. Er sollte dort unbedingt einen eigenen Rückzugsbereich haben. Bringt euren Hund einigen Wochen vorher mehrmals auf Probe unter. Erst einmal ein paar Stunden und dann auf jeden Fall auch einmal über Nacht. Denn seid ihr außer Landes und es geht dem Vierbeiner schlecht, seid ihr nicht so schnell bei ihm, wie in der Probezeit und ihr wisst gleich, ob der Urlaub überhaupt möglich ist. Schaut Euch Euren Hund gut an, wenn er von der Pension zurückkommt. Ist er geschafft? Unendlich müde (manche sagen da gerne, er ist endlich mal totgespielt). Dann schnell weg von da!!! Euer Hund muss glücklich sein, wenn ihr ihn holt. Entspannt und zufrieden. Er muss sich am nächsten Tag wieder auf einen langen Spaziergang mit Euch freuen und nicht immer noch schlafen wollen, weil alles dort so stressig war! In ein paar Stunden oder einem Tag Probe kann man noch nicht sehen, was Stress noch so bewirkt. Aber wer aufmerksam im Tierheim ist, sieht den eine oder anderen mageren Zeitgenosse. Stress verbraucht Unmengen an Energie, d.h. der Hund hat einen höheren Futterbedarf, sonst magert er ab. Das würdet ihr erst sehen, wenn ihr euren Hund nach 2 Wochen wieder abholt. Wenn er also Streß in der Pension hat, nimmt er ab. Das sollte nur nach Absprache so aussehen, weil Euer Hund ein bisschen zu dick war, als er dort abgegeben wurde. Es sollte erlaubt sein, eigene Sachen des Hundes mitzugeben, damit er ein bisschen Heimat dabei hat.

Und jetzt kommt das eigentlich Harte für uns Menschen. Hunde leben im Hier und Jetzt. Sie leiden natürlich auch, wenn ihnen etwas Liebes genommen wird. Aber sie gewöhnen sich erstaunlich schnell an Neues. Meine Erfahrung hat gezeigt, daß der Durchschnittshund nach ca. 2 Wochen in seinem neuen Zuhause angekommen ist. In der ersten Woche sind sie meist etwas zurückhaltender als normal. Schauen sich erstmal an, wie es hier so läuft. In der zweiten Woche versuchen Sie, für sich das Beste rauszuholen und schauen, wie weit sie hier gehen dürfen. Und dann akzeptieren Sie ihr neues Zuhause. Hunde die öfters in Pensionen sind, gewöhnen sich mit der Zeit immer schneller an das vorübergehende Heim. Natürlich ist das bei jedem Hundecharakter etwas anders. Manche leiden länger, manche kürzer. Aber diese Phase sollte für den Hund insgesamt doch so angenehm wie möglich sein. Bedenkt auch, manche sind gar nicht geeignet für solch einen Tausch der Lebensumgebung.

Mein Tipp für Euch für einen guten Urlaub für den Hund! Plant rechtzeitig und spart genug, damit auch für den Hund was übrig bleibt. Ihr zahlt definitiv drauf, wenn ihr nach dem Urlaub einen Therapeuten für euren Hund braucht! Und macht Platz in Eurem Kopf – gute Pflege kostet Zeit und somit Geld! Eine gute Urlaubsbetreuung ist jeden Cent wert.

 

Und damit wünsche ich Euch allen einen tollen, erholsamen Urlaub, egal ob mit oder ohne Hund.

Unsere Hunde und Wir – Woche 4/2017

Ich wünsche mir einen Hund. Das ist doch der erste Gedanke, bevor wir uns auf die Suche machen. Und die nächsten Gedanken gelten meist den Rassen. Dann suche ich, wo ich den Hund meines Traumes am günstigsten bekommen kann. Und werde womöglich bei Ebay oder in Annoncen fündig. Nur 300 Euro sollte er kosten. Mehr kann ich mir nicht leisten. Aber ist das der richtige Ansatz?

In der heutigen Zeit haben wir verlernt, auf etwas zu sparen. Wenn wir was wollen, dann am besten sofort. Aber Hunde sind wie Autos oder Babys. Mit den Anschaffungskosten ist es nicht getan. Die Flut an möglichen Folgekosten, kann uns fast in den Ruin treiben. Manch einer kann sich eine teure OP nicht leisten und muss seinen Hund wieder abgeben. Hätte man das nicht verhindern können?

Ich habe da eine wirklich strikte Einstellung. Wer sich schon die Anschaffungskosten nicht leisten kann, sollte lieber noch bisschen sparen und sich gut überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist. Denn beim Auto kann ich wählen und es einfach wieder abgeben, den Gedanken sollte ich beim Hund zumindest in der Anschaffungsphase nicht mal träumen. Ein Lebewesen bedeutet Verantwortung und die sollte ich auch ein Hundeleben lang zu tragen wissen. Seid euch bewußt, daß ein Hund immer Geld kosten wird!

Nun, wo kommen denn nun die hohen Anschaffungskosten her? Und muss das denn überhaupt alles sein? Da kann man sich wieder darüber streiten. Ist man einem Verein angeschlossen, werden die Hunde auf Zuchttauglichkeit überprüft, bevor Sie Welpen zeugen dürfen. Ist diese Zuchtprüfung auf die Gebrauchsfähigkeit gelegt, ist es sicher eine sinnvolle Sache. Denn wer will schon einen aggressiven Hund, dem es quasi von der Mutter in die Wiege gelegt worden ist. Oder all die qualvollen Krankheiten, körperlichen Mängel wie Überbiss, Hüftdysplasie, extrem kurze Nasen, zuviele Falten usw., die durch die Zucht vererbt werden. Auch dafür ist die Zuchtprüfung wichtig. Doch sehr häufig, geht es auch um das Erscheinungsbild und dabei treten mögliche sonstige Ausschlußkriterien in den Hintergrund.  Aber das soll hier nicht Thema sein. Man hat als Züchter seinen Hund nun zur Zucht zulassen dürfen. Dies alles kostet den Züchter schon jede Menge Geld, denn er muss mehrfach auf Ausstellungen fahren, den Hund tierärztlich untersuchen lassen, jede Menge Formulare beantragen, das Zuhause für einen Wurf vorbereiten, und ein guter Züchter muss da einiges aufbringen, um alles für die Welpen und die Hundemutter bequem und richtig zu machen. Er muss einen geeigneten Gegenpart für eine Paarung finden, der ebenfalls zuchttauglich ist und eine Decktaxe bekommt. Dann wird wieder mehrfach der Tierarzt besucht, erst zur Nachprüfung, ob das Decken denn geklappt hat, dann um immer wieder zu kontrollieren, daß es dem Nachwuchs und der Mutter auch gut geht. Und schließlich nach einer erfolgreichen Geburt kommen noch weitere Kosten auf den Züchter zu. Denn auch die neuen Erdenbewohner müssen gefüttert werden, geimpft, gechipt, zerlegen die Einrichtung, brauchen Decken, Spielzeug und vieles mehr. Von der Zeit die der Züchter da einsetzt, brauchen wir nicht reden. Machen die Züchter das mehr oder weniger als Hobby, sprich Sie haben nur einen Wurf alle 1 ½ Jahre pro Hündin, bleibt von dem veranschlagten Kaufpreis nichts übrig. Und jene, die sich nur so viele Hunde halten, die Sie auch entsprechend beschäftigen können und die, die ihre Althunde behalten, welche nicht mehr werfen können, die verdienen daran nichts. Jene die 4 oder mehr gebärfähige Hündinnen haben und vielleicht noch ein paar Rüden, die haben keine Zeit mehr für ihre erwachsenen Hunde diese auch täglich richtig zu beschäftigen. Also wird er seine Hunde für das Züchten halten und die Hunde bleiben mehr oder weniger unter sich oder für sich allein. Ich bin ein Mensch, für den der Hund zur Familie gehört und er hat ein Recht auf ausreichend Bewegung und geistige Beschäftigung. Diese Verantwortung kaufe ich mit und will sie meinem Hund geben. Wie komme ich gerade auf 4? Ich habe 2 und muss sagen, wer normal seine 42 Stunden pro Woche arbeiten geht und allein für 2 Hunde sorgen muss, brauch kein Hobby mehr. Hat man einen Partner, rechne ich noch 2 Hunde für diesen und schon sind wir bei 4. Natürlich sind manche Hunde anspruchsvoller als andere, manchmal schafft man auch 5, manchmal aber auch nur 3. Die Zahl 4 soll hier nur in etwa eine Richtung sein! Wichtig ist auch die Zahl der Würfe pro Jahr. Eine Hündin sollte etwa 1 ½ Jahre Pause bekommen, um sich ausreichend zu erholen. Und jeder gute Züchter pustet laut, wenn er mal 2 große Würfe gleichzeitig zu versorgen hat. Da ist an Schlaf kaum zu denken.

Nun habe ich versucht mal ein bisschen Licht auf das Züchterdasein zu werfen. Natürlich beschreibe ich einen Superzüchter. Und man kann sich bei einem hohen Preis nicht sicher sein, ob sein Züchter auch ein solcher Superzüchter ist. Fahrt euren Welpen einfach mehrfach besuchen. Bleibt dort ein paar Stunden. Schaut euch das Zuhause genau an. Wenn ihr dort einziehen wollt, dann ist es schon mal nicht schlecht. Gute Züchter wollen Euch näher kennen lernen und freuen sich, wenn Ihr öfters kommt und vor allem, wenn ihr nach dem Kauf, wenigstens ab und zu von Euch hören oder sehen lasst.

Dann höre ich gerne solche Sätze, wie:“ aber mein Hund hat nur 300 Euro gekostet und ist auch kerngesund. Er wurde über Ebay gekauft und hat keine Papiere. Oder er kommt aus dem Kofferraum, wir haben ihn an einem neutralen Ort übergeben bekommen…“ Eine Ausnahme gestehe ich ein und das ist der „Ausversehen Wurf“. Ohne Papiere. Aber 300 Euro? Da zahlt der Züchter bei großen Rassen/Würfen drauf! Das muss Euch bewußt sein. Oder der Züchter hat so viele Hunde und erbärmlich schlechte Unterkünfte für diese oder hat sie sich selbst überlassen, bis zur Abgabe, daß er so wenig Kosten hatte, das 300 Euro ein toller Verdienst ist. Und Ebay ist nicht gleich schlecht. Hat man keine eigene Website, ist da durchaus eine Möglichkeit, seine Welpen weiträumig anzubieten. So ist die Chance größer, geeignete Käufer zu finden. Und jetzt kommt das große ABER! Seid ihr sicher, daß der Wurf ungeplant war?

Seid nicht so blauäugig! Jeder billig gekaufte Welpe unterstützt die illegale und tierschutzwidrige Welpenproduktion. Auch wenn er einem im Kofferraum noch so herzzerreißend anhimmelt. Nehmt keinen! Spart auf einen Hund. Es muss nicht gleich sein. Es braucht Zeit! Die Hundemafia wird nie niedergeschlagen, wenn es immer wieder Leute gibt, die diese Hunde kaufen. Ja sie sind nun mal da, aber erbarmen müsst ihr euch nicht. Denn wenn ihr einen nehmt, wird gleich wieder einer produziert. Damit habt ihr niemandem geholfen. Die Hundemama muss wieder ran!

Worauf sollte ich also achten beim Hundekauf?

  • Das Preis-Leistungsverhältnis sollte stimmen! Die Preise für Hunde mit Papieren liegen bei 750 Euro und mehr. Je nachdem, was der Verein vorgibt oder was der Züchter als Ausgaben gegenrechnet. Große Rassen/ große Würfe kosten mehr Geld.
  • Besucht den Welpen daheim. Gute Züchter wollen das!
  • Stellt euch einen Kostenplan auf, der auch die Folgekosten einrechnet und überlegt gut, ob ihr euch auch die Ausnahmen, wie teure OPs leisten könntet. Der Hund benötigt Futter, Ausbildungskosten, Geschirr u.a., Versicherung, Hundebett, Tierarztkosten, Steuern,…
  • Stellt euch einen Zeitplan auf und schaut ob ihr von eurem Tag noch mindestens 4 Stunden für den Hund übrig habt. Seid ehrlich zu euch, ob ihr bei jedem Wetter rauswollt, ob ihr auch mit Fieber Gassi geht, wenns draußen wie aus Eimern schüttet! Ob ihr vor der Frühschicht eine Stunde Gassi gehen werdet.
  • Plant ein Notfallzuhause für den Hund ein, falls ihr mal ohne Hund weg müsst, etwa ins Krankenhaus oder auf eine Schulung.
  • Und denkt auch mal ans Tierheim, muss es denn ein Welpe sein? Oder könntet ihr einer vorbelasteten Seele ein neues Zuhause geben?

Könnt Ihr überall ein Häckchen setzen, dann wird euch nichts aus der Bahn werfen. Natürlich kann man nicht alles planen, aber man kann es zumindest versuchen. Zum Wohle des Hundes. Denn ein Hund ist Verantwortung. Und das müßt ihr euch bewußt machen. Liebe macht nicht satt und gesund! Ich könnte noch so viel zu dem Thema schreiben und wie ihr gelesen habt, war es ja auch einiges diesmal. Danke fürs Durchhalten.

Bis bald ihr Lieben und danke fürs Lesen. Eure Katja

Unsere Hunde und Wir – Woche 37/2016

LeoUnsere Hunde Hunde begleiten uns gerne und immer motiviert und gut gelaunt einfach überall hin. So auch dieses Jahr, auf unserer geplanten Sommerwanderung von Glauchau nach Zwota. So war zumindest der Plan :-).

Ich hatte alles wirklich gut organisiert, war traininert und das Wetter konnte gar nicht besser vorhergesagt werden. Also nahm ich kurzerhand eine Woche Urlaub, ein Vorteil, den man als Selbstständige hat, ich mußte meinen Chef nämlich nicht überreden. Ich muss dazu sagen, es war unsere erste richtige Wanderung mit solch schwerem Gepäck. Noch nie waren Übernachtungen im Freien eingeplant. Beim Probezeltaufbau unseres Trekkingtauglichen Kleinzeltes waren beide Mädels sofort ins Zelt gekrochen und haben ihre von mit zugewiesene Schlafecke aufgesucht und sich zusammengekringelt. Das war ein wirklich beruhigender Anfang. Leo als großes Mädchen mußte mit Ihren 9 Jahren einen Rucksack mit leichtem Inhalt tragen, etwa 300ml Hundewasser pro Seite, das Erste Hilfe Set und die Regenmäntel. Da sie das schon kannte, hatte ich keine Bedenken. Nelly durfte, nicht nur auf Grund Ihres ehrenwerten Alters von 13 Jahren, sondern auch wegen Ihrer geringeren Größe und der damit verbundenen Sinnlosigkeit da noch Gepäcktaschen zu kaufen (was soll da rein???außer vielleicht eine Packung Tempo), ohne Gepäck laufen.

Start sollte im Morgengrauen sein, damit wir vor der großen Hitze schon am ersten Pauseplatz sind. So früh aufstehen, war nicht nur für mich etwas besonderes. Ich beneide keine Schichtarbeiter, ich habe es früher gehasst, so früh aufstehen zu müssen. Halb vier ist selbst im Sommer noch dunkel draußen. Die Mädels durften also sehr früh frühstücken und legten sich danach gleich wieder hin, um noch ein bisschen zu verdauen und zu schlafen, bevor es losgeht. Kurz vor sechs sind wir, die beiden Hunde, meine Mutti und ich also losmarschiert. Es war einfach wunderbar draußen. Die Vögel zwitscherten uns Ihre Lieder. Der Morgennebel legte sich langsam. Und noch bevor wir die Sonne richtig aufgehen sehen konnten, waren wir schon im Wald. Das Frühstück dort, nutzten wir alle, um etwas Luft an unsere Rücken zu lassen. Trotz frühem losmarschieren, war es so warm, daß wir gut schwitzten unter dem Rucksack. Nur einen Gassigänger trafen wir in der Zeit. Unsere Route hatten wir zuvor am PC ausgesucht und auf eine App aufs Handy überspielt. Per GPS waren wir also immer gewiss, dem richtigen Weg zu folgen. Und ich bin wirklich glücklich damit, denn jeder Wasserlauf, jeder Jägerstand stimmten überein. So macht das wirklich Spaß. Ca. 11 Uhr hatten wir über die Hälfte unserer Tagesroute geschafft. Bei ca. 15km machten wir an einem abseits gelegenen Fischweiher eine ausgedehnte Mittagsruhe. Alle außer mir konnten ein paar Stunden schlafen. Der Himmel wurde grau und ein leichter Wind bließ uns um die Ohren. Wir deckten uns mit den Schlafsäcken zu und Leo kam sogar mit drunter gekrochen. Nicht das das bei uns so üblich ist ;-), aber bei so einem Ausflug ist man sich irgendwie so nah, wie sonst nicht. Ich kann das schlecht beschreiben, aber so eine Wanderung, beschränkt auf das Nötigste hat etwas Ursprüngliches und ich war einfach glücklich. Ich hörte den Karpfen zu, wie sie aus dem Wasser sprangen um die Insekten zu fangen. Hörte das Summen der Bienen und das Zwitschern der Vögel und das leise schnarchen von Nelly. Ich war immernoch aufgeregt, daß es wirklich geklappt hat, was wir uns vorgenommen hatten und konnte einfach nicht schlafen. Wir wurden dann durch einen Labbirüden geweckt, der mit seinem Frauli – ich schreibe das bewußt so – zum Weiher kam, um dort ein wenig zu baden. „Der will ja nur spielen“ bellte und knurrte uns an. Wir waren eindeutig Eindringlinge in seinem Badebereich. Frauli fragte auch gleich, ob er mal spielen darf, da ist er auch gleich wieder ruhig, aber Leo hatte dazu nun wirklich keine Lust. Wer Leo kennt, weiß ja auch wie furchtbar gerne sie dieser Bewegung noch fröhnt. Mal ehrlich, soviel Bewegung muss aber auch gut überlegt sein :-). Nachdem „der will ja nur spielen“ wieder abgezogen ist mit seinem Frauli, packten wir wieder alles zusammen und brachen zum zweiten Teil unserer Tagesroute auf.

Der Teil war wirklich spannender als bisher. Es ging sehr steil bergauf, die Wege waren zum Teil unwegsam, dann wieder bergab, dann war der Weg auch mal ganz weg – Tja auch die Kartenupdates lassen manchmal zu wünschen übrig – aber wir ließen uns das nicht vermiesen. Wir trafen unterwegs sehr nette Menschen, die unseren Wasservorrat auffüllten, da wir in der Gegend einfach nichts zum einkaufen fanden und das Wasser gerade noch so zum nächsten Mittag gereicht hätte und bis dato keine Einkaufsmöglichkeit auf dem Plan stand. Auf diesem Wege möchte ich mich herzlich dafür bedanken. Nach 20 km waren wir alle schon ziemlich fertig und freuten uns auf die erste Nacht. Mutti hatte seit dem Start nach der Mittagspause Schmerzen in Ihrem schon vorbelasteten Knie und ich ahnte schon Schlimmes. Wir waren nun in dem Bereich, in dem wir uns eine Nachstätte suchen wollten und wurden bitterlich enttäuscht. Das Gelände war einfach zu steil und viel zu weit unten war das Wasser. Wir mußten noch 5 km weiter laufen als geplant, um endlich geeignetes Gelände zu finden und dann war der Boden so sandig, daß die Zeltheringen einfach nicht halten wollten. Ich war müde, inzwischen genervt und wußte einfach nicht mehr weiter. Zu allem Überfluß ging es Mutti nicht sehr gut. Die Mädels waren beide so müde, daß sie sich einfach auf den noch nicht aufgestellten Zeltboden gelegt hatten und sofort eingeschlafen waren. Wir überlegten nun, wies weitergehen soll und nach langem hin und her entschieden wir uns fürs Abbrechen. Natürlich war ich auch am Ende. Meine Füße taten unendlich weh, ich hatte mich wund gelaufen und war hundemüde. Meine Mädels auch. Mutti ging es ebenso. Wir wußten also nicht, ob und wie weit wir am nächsten Tag ohne das Knieproblem überhaupt gekommen wären. Trotzdem war es für mich eine große Enttäuschung aufgeben zu müssen. Der Weg zu unserer Abholstelle war wie der Gang zum Schafott für mich. Nachdem uns mein Vati nach einem riesen Umweg, leider hatten wir die Mann – Frau Verständigungsprobleme beim Wegbeschreiben, ja ich war müde :-), endlich aufgesammelt hatte, waren wir abends gegen halb zehn zu Hause.

Alles in allem kann ich jetzt, nach einiger Erholungsphase, Wundenlecken und Stolz wieder aufbauen aber sagen, es war großartig und wir werden es auf jeden Fall bald wiederholen. Jeder der die Natur so liebt wie ich, kann sicher verstehen, daß es nichts gibt, was uns ihr näher bringt, als in der Natur so Zeit zu verbringen. Nur mit dem Allerwichtigsten im Gepäck und nur mit dem liebsten Menschen und den Hunden auf ein solches Abenteuer zu gehen. Und wie ihr seht, können Hunde, wenn sie jeden Tag entsprechend ausgelastet werden, auch im hohen Alter noch solche Anstrengungen auf sich nehmen. Ich meine sogar, die beiden stecken mich leicht in die Tasche. Und was macht Ihr noch so diesen Sommer?Nelly

Unsere Hunde und Wir – Woche 13/2015

20140321_Nelly_007Geht es Ihnen auch so? Der Wecker klingelt und sofort stehen 4 Pfoten auf Ihrem Bauch und ein extrem gut gelauntes Hundegesicht ist nur wenige Zentimeter von Ihrem entfernt? Aufstehen!!!! Schreit meine Hündin Nelly förmlich. Jeden Morgen pünktlich, egal ob mit oder ohne Weckerklingeln, werde ich geweckt. Böse Zungen könnten jetzt sagen, ich kenne da eine gute Hundeschule… Aber ich möchte es so! Während nämlich die Eine hartnäckig versucht, mich aus den Federn zu treiben, döst die Andere noch entspannt vor sich hin und genießt ihre Ruhe. Ohne Hund würde ich vermutlich nie aufstehen. Warum aber muss ich raus? Die Antwort ist einfach. Ich habe einen Beagle. Und was hat ein Beagle immer?

Hunger.

Ich trabe also mit geschlossenen Augen, morgenmuffelig in die Küche und beginne, die Mahlzeit anzurichten. Ich hatte ja schon erwähnt, ich barfe. Ehrlich, das Hundefutter sieht besser aus, als mein Frühstück. Gierig, als hätte es gestern abend nichts gegeben, stürzt sich meine kleine Meute auf den Napf und läßt es sich schmecken. Keine 4 Minuten, dann sind alle Näpfe auch durch die gegenseitige Nachkontrolle lupenrein. Also spülen müßte ich die nie.

Meine Mädels sind so frei, und nehmen sich nach der Mahlzeit eine Verdauungsauszeit, was mir die Gelegenheit gibt, mich um mein Morgenritual zu kümmern. Ja, so ist das jeden Morgen. Nein, meine Hunde haben mich nicht erzogen 🙂

Aber sind wir doch mal ehrlich. Es macht uns Freude, sie zu verwöhnen. Es ist einfach schön zu sehen, wenn sie glücklich sind und mit dickem Bauch und zufriedenem Gesicht auf ihrem Platz liegen und ein Schläfchen halten. Und ich schätze es noch mehr, seit meine Nelly vor nun inzwischen 3 Wochen fast gestorben währe. Ich habe sie nun schon so lange, fast 12 Jahre. Wir sind ein gutes Team. Ich brauche Sie. Für mich ist ein Hund ein Familienmitglied, keine Sache. Ein Lebewesen, für das ich Verantwortung trage. Ein Lebewesen, daß ebenso wie ich Wünsche (bitte greife in die Leckerlietasche) und Träume (und hole einen rießigen Knochen da raus) hat. Und nur zu schnell, kann diese gemeinsame Zeit vorbei sein.

Heute also mein Appell an Euch – genießt die Zeit mit Eurem Vierbeiner in allen Zügen. Ärgert Euch nicht zu lange darüber, daß sie mal was falsch gemacht haben. Nehmt sie wie sie sind und versucht sich nicht zu verbiegen. Seid leise und habt Verständnis für ihre Schwächen. Sie sind ebenso wenig perfekt wie wir. Dafür aber grenzenlos ehrlich und treu.

Unsere Hunde und Wir – Woche 52

20130305_Wald_01Weihnachten ist für uns Menschen eine Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit. Aber wie sehen unsere Hunde das? In dieser Zeit, sind wir mehr als sonst daheim. Wir sind häufig entspannter als im Alltagsgeschehen und wir geben uns vielleicht auch ein bisschen mehr Mühe nett zu sein. Diese Veränderung spüren Hunde und ich bin mir sicher, jeder von Euch hat schon mal die Erfahrung gemacht, daß auch die Hunde im Urlaub besser hören??? Das liegt einfach daran, daß wir viel mehr Ruhe vermitteln und auch mehr Geduld haben als sonst. So ist es auch zur Weihnachtszeit.

Ich rede hier wirklich nur von den Feiertagen. Die Tage davor hat man das Gefühl, die Welt geht morgen unter. Auf der Straße ist jeder unterwegs, der ein Gefährt hat, egal ob er es bedienen kann oder nicht. In den Geschäften muss man sich schon fast um einen Platz vor einem Regal prügeln, weil man eiskalt weggeschoben wird, wenn man gerade nach der Lieblingsspeise sucht. An solchen Tagen fällt einem mehr denn je auf, wie hektisch wir Menschen und vor allem egoistisch wir werden, wenn es ans Eingemachte geht. Auch das ist für unsere Hunde spürbar und vor allem Streß. Sie haben einen anderen Rhythmus. Sie kommen oft mit unserer schnelllebigen Zeit nicht so gut klar.

Heute möchte ich Euch ermuntern, an den ruhigen Tagen besonders auf Eure Vierbeiner zu achten. Beobachtet sie und lernt, wie sie mit ihrer kleinen Welt zurechtkommen. Es ist phantastisch zu sehen, mit wie wenig sie zufrieden sind. Erwachsene Hunde schlafen 75% des Tages. Wie ich sie beneide :-). Sie können schier unendlich lange warten, wenn ich noch nicht so weit bin. Sie spüren, wenn es mir nicht so gut geht und fahren einfach mal ein bisschen zurück und lassen mir meinen Raum zum gesund werden. Sie schreien mich nie an. Sie freuen sich immer, wenn ich nach Hause komme, egal ob ich 5 Minuten im Keller war oder 3 Stunden beim Einkaufen. Sie liegen ganz still ohne Regung im Bett neben mir, damit ich nicht merke, daß sie sich verbotener Weise reingeschlichen haben. Sie lieben es wenn ich sie kraule und bleiben ganz still stehen und lehnen sich so  ein bisschen dagegen. Sie können einen so flehend anschauen, wenn ich den Blick Richtung Leckerlidose richte. Ich liebe es ihnen beim Träumen zuzusehen und ich könnte mich totlachen, wenn sie beim Schlafen in den unmöglichsten Positionen daliegen. Ich könnte ausflippen, wenn sie mich anniesen und wenn ich danach in ihre Augen sehe, denke ich nur mit einem Lächeln auf den Lippen, vielen Dank und hole ein Brillenputztuch. Sie haben keinen Laptop, lesen nicht, schauen selten fern, essen oft das Gleiche und beschweren sich nie, nie höre ich sie jammern wegen einem Wehwehchen, sie gehen unermüdlich mit uns Gassi, auch wenn sie bei dem Regen eigentlich lieber auf der Couch verbringen würden, oder umgekehrt, liegen gemütlich rum, obwohl sie lieber draußen Vollgas geben würden. Nie habe ich etwas ehrlicheres und treueres erlebt, wie meine Vierbeiner.

Erinnert Euch an die vielen tollen Momente, in denen Eure Vierbeiner Euch ähnliches gezeigt haben und macht Ihnen an Weihnachten eine kleine Freude. Wir werden heute wieder ein Packet mit vielen tollen kleinen Leckerein versteckt in viel Zeitungspapier öffnen und das Abendbrot wird lecker mit Stinkerkäse verfeinert. Silvester werde ich so ruhig wie möglich verbringen, damit meine Kleine keine Angst haben muss. Ich selbst zünde keine Knaller mehr, seid ich auf den Hund gekommen bin und gesehen habe, wie schlimm der unendliche Lärm für sie ist. Da der Umgang mit Knallern so unüberlegt geworden ist und man schnell mal einen zwischen die Beine geworfen bekommt beim Gassi gehen, vermeide ich die üblichen Gassistrecken. Da es so viele Wildtiere gibt, die ebenso wenig eine Wahl haben, hab ich mich dagegen entschieden.

Ich wünsche Euch allen schöne Weihnachten und rutscht gut rein ins Jahr 2015.

Eure Katja