Unsere Hunde und Wir – Woche 37/2016

LeoUnsere Hunde Hunde begleiten uns gerne und immer motiviert und gut gelaunt einfach überall hin. So auch dieses Jahr, auf unserer geplanten Sommerwanderung von Glauchau nach Zwota. So war zumindest der Plan :-).

Ich hatte alles wirklich gut organisiert, war traininert und das Wetter konnte gar nicht besser vorhergesagt werden. Also nahm ich kurzerhand eine Woche Urlaub, ein Vorteil, den man als Selbstständige hat, ich mußte meinen Chef nämlich nicht überreden. Ich muss dazu sagen, es war unsere erste richtige Wanderung mit solch schwerem Gepäck. Noch nie waren Übernachtungen im Freien eingeplant. Beim Probezeltaufbau unseres Trekkingtauglichen Kleinzeltes waren beide Mädels sofort ins Zelt gekrochen und haben ihre von mit zugewiesene Schlafecke aufgesucht und sich zusammengekringelt. Das war ein wirklich beruhigender Anfang. Leo als großes Mädchen mußte mit Ihren 9 Jahren einen Rucksack mit leichtem Inhalt tragen, etwa 300ml Hundewasser pro Seite, das Erste Hilfe Set und die Regenmäntel. Da sie das schon kannte, hatte ich keine Bedenken. Nelly durfte, nicht nur auf Grund Ihres ehrenwerten Alters von 13 Jahren, sondern auch wegen Ihrer geringeren Größe und der damit verbundenen Sinnlosigkeit da noch Gepäcktaschen zu kaufen (was soll da rein???außer vielleicht eine Packung Tempo), ohne Gepäck laufen.

Start sollte im Morgengrauen sein, damit wir vor der großen Hitze schon am ersten Pauseplatz sind. So früh aufstehen, war nicht nur für mich etwas besonderes. Ich beneide keine Schichtarbeiter, ich habe es früher gehasst, so früh aufstehen zu müssen. Halb vier ist selbst im Sommer noch dunkel draußen. Die Mädels durften also sehr früh frühstücken und legten sich danach gleich wieder hin, um noch ein bisschen zu verdauen und zu schlafen, bevor es losgeht. Kurz vor sechs sind wir, die beiden Hunde, meine Mutti und ich also losmarschiert. Es war einfach wunderbar draußen. Die Vögel zwitscherten uns Ihre Lieder. Der Morgennebel legte sich langsam. Und noch bevor wir die Sonne richtig aufgehen sehen konnten, waren wir schon im Wald. Das Frühstück dort, nutzten wir alle, um etwas Luft an unsere Rücken zu lassen. Trotz frühem losmarschieren, war es so warm, daß wir gut schwitzten unter dem Rucksack. Nur einen Gassigänger trafen wir in der Zeit. Unsere Route hatten wir zuvor am PC ausgesucht und auf eine App aufs Handy überspielt. Per GPS waren wir also immer gewiss, dem richtigen Weg zu folgen. Und ich bin wirklich glücklich damit, denn jeder Wasserlauf, jeder Jägerstand stimmten überein. So macht das wirklich Spaß. Ca. 11 Uhr hatten wir über die Hälfte unserer Tagesroute geschafft. Bei ca. 15km machten wir an einem abseits gelegenen Fischweiher eine ausgedehnte Mittagsruhe. Alle außer mir konnten ein paar Stunden schlafen. Der Himmel wurde grau und ein leichter Wind bließ uns um die Ohren. Wir deckten uns mit den Schlafsäcken zu und Leo kam sogar mit drunter gekrochen. Nicht das das bei uns so üblich ist ;-), aber bei so einem Ausflug ist man sich irgendwie so nah, wie sonst nicht. Ich kann das schlecht beschreiben, aber so eine Wanderung, beschränkt auf das Nötigste hat etwas Ursprüngliches und ich war einfach glücklich. Ich hörte den Karpfen zu, wie sie aus dem Wasser sprangen um die Insekten zu fangen. Hörte das Summen der Bienen und das Zwitschern der Vögel und das leise schnarchen von Nelly. Ich war immernoch aufgeregt, daß es wirklich geklappt hat, was wir uns vorgenommen hatten und konnte einfach nicht schlafen. Wir wurden dann durch einen Labbirüden geweckt, der mit seinem Frauli – ich schreibe das bewußt so – zum Weiher kam, um dort ein wenig zu baden. „Der will ja nur spielen“ bellte und knurrte uns an. Wir waren eindeutig Eindringlinge in seinem Badebereich. Frauli fragte auch gleich, ob er mal spielen darf, da ist er auch gleich wieder ruhig, aber Leo hatte dazu nun wirklich keine Lust. Wer Leo kennt, weiß ja auch wie furchtbar gerne sie dieser Bewegung noch fröhnt. Mal ehrlich, soviel Bewegung muss aber auch gut überlegt sein :-). Nachdem „der will ja nur spielen“ wieder abgezogen ist mit seinem Frauli, packten wir wieder alles zusammen und brachen zum zweiten Teil unserer Tagesroute auf.

Der Teil war wirklich spannender als bisher. Es ging sehr steil bergauf, die Wege waren zum Teil unwegsam, dann wieder bergab, dann war der Weg auch mal ganz weg – Tja auch die Kartenupdates lassen manchmal zu wünschen übrig – aber wir ließen uns das nicht vermiesen. Wir trafen unterwegs sehr nette Menschen, die unseren Wasservorrat auffüllten, da wir in der Gegend einfach nichts zum einkaufen fanden und das Wasser gerade noch so zum nächsten Mittag gereicht hätte und bis dato keine Einkaufsmöglichkeit auf dem Plan stand. Auf diesem Wege möchte ich mich herzlich dafür bedanken. Nach 20 km waren wir alle schon ziemlich fertig und freuten uns auf die erste Nacht. Mutti hatte seit dem Start nach der Mittagspause Schmerzen in Ihrem schon vorbelasteten Knie und ich ahnte schon Schlimmes. Wir waren nun in dem Bereich, in dem wir uns eine Nachstätte suchen wollten und wurden bitterlich enttäuscht. Das Gelände war einfach zu steil und viel zu weit unten war das Wasser. Wir mußten noch 5 km weiter laufen als geplant, um endlich geeignetes Gelände zu finden und dann war der Boden so sandig, daß die Zeltheringen einfach nicht halten wollten. Ich war müde, inzwischen genervt und wußte einfach nicht mehr weiter. Zu allem Überfluß ging es Mutti nicht sehr gut. Die Mädels waren beide so müde, daß sie sich einfach auf den noch nicht aufgestellten Zeltboden gelegt hatten und sofort eingeschlafen waren. Wir überlegten nun, wies weitergehen soll und nach langem hin und her entschieden wir uns fürs Abbrechen. Natürlich war ich auch am Ende. Meine Füße taten unendlich weh, ich hatte mich wund gelaufen und war hundemüde. Meine Mädels auch. Mutti ging es ebenso. Wir wußten also nicht, ob und wie weit wir am nächsten Tag ohne das Knieproblem überhaupt gekommen wären. Trotzdem war es für mich eine große Enttäuschung aufgeben zu müssen. Der Weg zu unserer Abholstelle war wie der Gang zum Schafott für mich. Nachdem uns mein Vati nach einem riesen Umweg, leider hatten wir die Mann – Frau Verständigungsprobleme beim Wegbeschreiben, ja ich war müde :-), endlich aufgesammelt hatte, waren wir abends gegen halb zehn zu Hause.

Alles in allem kann ich jetzt, nach einiger Erholungsphase, Wundenlecken und Stolz wieder aufbauen aber sagen, es war großartig und wir werden es auf jeden Fall bald wiederholen. Jeder der die Natur so liebt wie ich, kann sicher verstehen, daß es nichts gibt, was uns ihr näher bringt, als in der Natur so Zeit zu verbringen. Nur mit dem Allerwichtigsten im Gepäck und nur mit dem liebsten Menschen und den Hunden auf ein solches Abenteuer zu gehen. Und wie ihr seht, können Hunde, wenn sie jeden Tag entsprechend ausgelastet werden, auch im hohen Alter noch solche Anstrengungen auf sich nehmen. Ich meine sogar, die beiden stecken mich leicht in die Tasche. Und was macht Ihr noch so diesen Sommer?Nelly

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