Unsere Hunde und Wir – Woche 46/2014

Eine Woche vergeht wie im Flug. Und ich habe den Eindruck, je älter ich werde, desto schneller verfliegt die Zeit. An meinen beiden Mädels sehe ich schon seit Jahren die Spuren des Älterwerdens. Die kleinen grauen Härchen die unten am Kinn zuerst das Wachsen begonnen haben. Meine Beagledame Nelly ist inzwischen 11 Jahre und verblasst zusehens. Sie war noch vor wenigen Jahren eine kontrastreiche tricolor Beaglehündin. Jetzt muss ich bei den Fotoaufnahmen schon ordentlich photoshoppen.

Und wie war das eigentlich vor, mir kommt es vor wie gestern, ca. 11 Jahren? Nelly hatte so viel Energie, eine Duracell im Hintern, daß ich zweifelte mit ihrer Anschaffung vielleicht doch einen Fehler begangen zu haben. Ich hatte oft Momente, in denen ich dachte, daß ich ihr nicht gerecht werde und sie nicht glücklich sein kann bei mir. Ich war arbeiten wie jeder von uns. Ich hatte ständig ein schlechtes Gewissen. Fast jede Minute verbrachte ich mit Hund. Mich gab es nur mit Hund.

Jetzt sind meine Mädels oft im Unterricht dabei. Sie sind um vieles ruhiger geworden, was ausschließlich das Alter mit sich gebracht hat. Sie dürfen in jede Freizeitbeschäftigung reinschnuppern, die ich entdecke und sie müssen oft im Unterricht als Vorzeigehund fungieren. Sie haben eine fast rund um die Uhr Betreuung. Sie schlafen daheim fast die gesamte Zeit, die sie dort verbringen.

Wenn ich beide Zustände vergleiche, denen sie ausgesetzt waren, kann ich sicher sagen, es ging ihnen sehr gut als ich sie noch während meiner festen Schichtarbeit allein lassen musste und es geht ihnen gut im Hier und Jetzt. Ich bin sicher, da ich ihnen immer schon viel meiner Freizeit erübrige, kamen sie mit beiden Umständen gut klar.

Was will ich Euch damit sagen? Ganz einfach. Hunde brauchen auch etwas, daß sie so auslastet, damit ihr Leben einen Sinn bekommt. Sie wollen eine Aufgabe, einen Job. Wenn ihr ihnen das ermöglicht, machen sie alle Lebensumstände mit, denen wir sie auf Grund unseres Alltages aussetzen. Sie wollen nicht in einer Wohnung ohne geistigen Input verkümmern. Die Rasse spielt dabei keine Rolle. Hunde sind nicht nur für den Schoß da.

Wenn ihr ihnen das ermöglicht, habt kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ihr auf Arbeit geht. Wenn ihr ab und zu beim Nachhause kommen was Freßbares mitbringt, ward ihr in Augen eures Hundes Jagen. Und ist Geldverdienen nicht auch die moderne Jagd?

Ich wünsche Euch allen einen schönen Feiertag morgen und wie wäre es denn mal wieder mit einer Runde Clickertraining?

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